Lehrplan für den Pflichtgegenstand

Rechnungswesen

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll Kenntnisse über die für den privaten und beruflichen Alltag wesentlichen Bereiche Einkommen, Finanzierung, Kauf und Rechnungswesen haben und den Werteaufbau eines Betriebes verstehen.

Er soll die für einzelne Teilbereiche beschriebenen Berechnungen beherrschen und dabei die Ergebnisse vor der Rechenausführung schätzen, den Rechner sinnvoll einsetzen und die Rechenaufgaben formal richtig lösen können.

Er soll insbesondere im betrieblichen Rechnungswesen die Zusammenhänge der einzelnen Teilbereiche kennen, über die durch den Einsatz von Datenverarbeitungsanlagen entstehenden Möglichkeiten Bescheid wissen und Computerausdrucke lesen und interpretieren können.

Er soll zu wirtschaftlichem und sozialem Verhalten sowie kritischem Verständnis gegenüber lohn- und preispolitischen Maßnahmen befähigt sein und die Bedeutung eines funktionierenden Rechnungswesens für das unternehmen und die Gesamtwirtschaft kennen.

Der Schüler der Leistungsgruppe mit vertieftem Bildungsangebot bzw. der Schüler, der sich auf die Berufsreifeprüfung vorbereitet, soll zusätzlich komplexe Aufgaben zu einzelnen Lehrstoffinhalten lösen können.

Lehrstoff:

1. Klasse

2. Klasse

3. Klasse

Lehrlingsentschädigung:

Entgeltansprüche nach Kollektivvertrag. Berechnung der Bruttoentschädigung, Nettoentschädigung und des Auszahlungsbetrages.

Private Haushaltsplanung:

Erfassen der Einnahmen und Ausgaben. Berechnung des frei verfügbaren Einkommens.

Sparen und Geldanlage:

Sparformen und Möglichkeiten der Geldanlage. Berechnung von Zinsen. Ertragsvergleich.

Kredit:

Arten. Kreditsicherung. Berechnung von Kreditkosten. Kreditkostenvergleich.

Ratengeschäft:

Bestimmungen des Konsumentenschutzgesetzes.

Leasing:

Arten. Berechnung der Kosten.
Vergleich mit anderen Finanzierungsarten.

Gesetzliche Bestimmungen der Buchführung:

Aufzeichnungs- und Buchführungspflicht.
Formvorschriften. Belege.

Grundzüge der Buchführung:

Bestandsaufnahme (Inventur, Inventar).
Bestandsaufnahme (Vermögen, Schulden).
Erfolgsrechnung (Aufwände, Erträge; Gewinn, Verlust). Mindestaufzeichnungen.

Lehrstoff der Vertiefung:

Komplexe Aufgaben:
Fremdfinanzierung (Leasing).

Lohnverrechnung:

Lohn und Lohnarten. Entgeltansprüche nach dem Kollektivvertrag.
Arbeitnehmerveranlagung.
Berechnung des Bruttolohnes, Nettolohnes und des Auszahlungsbetrages.

Kostenrechnung:

Kostenbegriff und Kostenarten. Ermittlung der Kosten.
Berechnung der Zuschlagssätze.

Kalkulation:

Aufgabe und Arten
Kalkulationsverfahren (insbesondere pauschale und differenzierende Zuschlagskalkulation). Berechnung von Verkaufspreisen. Gewerbebezogene Kalkulationen

Lehrstoff der Vertiefung:

Komplexe Aufgaben:
Lohnverrechnung. Kostenrechnung. Kalkulation.

Schularbeiten: zwei in der ersten Klasse und eine in zweiten und dritten Klasse.

Didaktische Grundsätze:

Im Unterricht sollten - vom persönlichen Erleben ausgehend - wirtschaftliche Zusammenhänge rechnerisch erfasst werden. Die Abfolge des Lehrstoffes soll sich am Erfahrungsbereich des Schülers orientieren. Bei der Auswahl der Sachgebiete ist auf das fachübergreifende Prinzip Bedacht zu nehmen.

Die Gewichtung der Inhalte sollte berücksichtigen, dass die Buchführung nur in dem Ausmaß zu vermitteln ist, wie es für das Verständnis der Kostenrechnung und für die Vermittlung betriebswirtschaftlichen Grundwissens notwendig ist. Je nach den Erfordernissen des Lehrberufes sind die Kostenrechnung sowie die Kalkulation zumindest in ihren wesentlichen Merkmalen zu behandeln. Buchungstechniken sind nur zum besseren Verständnis der Grundzüge der Buchführung anzuwenden.

Der Lehrstoff ist berufsbezogen zu vermitteln. Der Einsatz von Datenverarbeitungsanlagen wird grundsätzlich empfohlen.

Nachschlagbare Daten sollen aus praxisüblichen Hilfsmitteln entnommen werden.