Hans Berner, Projekt-Koordinator: |
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EU-Austauschprojekt für Lehrlinge im Baugewerbe -„transnational work placements“ Die Berufsschule Wals war bei diesem Praxisaufenthalt der französischen Lehrlinge (Schüler) Projektpartner bzw. -des Lycee Professionnel Alfred Sauvy bei Perpignan, Frankreich. Diese Auslandspraxis von französischen Berufsschülern in Salzburg bzw. in der Folge von Schülern (Lehrlingen) unserer Berufsschule in Südfrankreich ist eine von der EU geförderte Austauschmaßnahme von "Jugendlichen in der Erstausbildung". |
Die
BS Wals hat die entsprechenden Baufirmen ausgesucht und deren Zustimmung zur
Aufnahme eines französischen Praktikanten erwirkt. Folgende
Salzburger Baufirmen haben insgesamt fünf jungen französische
Maurerlehrlingen eine dreiwöchige Baustellenpraxis ermöglicht:
Fa.
Emberger-Heuberger, Fa. Hutterer, Fa. Kreuzberger, Fa. Thurnberger
und Fa. Hartl Bau.
Übersicht
zur Auslandspraxis für franz. Lehrlinge auf Baustellen in Salzburg/ Österreich
vom 12.Nov. 2001 – 30.Nov. 2001:
Firma Entreprise |
Baustelle Chantier |
Bauleiter / Polier Contremaitre |
Name d Lehrlings Nom d’apprentis |
Verkehrsmittel Transport moyenne |
Emberger-Heuberger |
Bürogebäude in Salzburg | H.
Neuhofer Polier: H.Spiessberger |
Hericher Jonathan | Obus n. Aiglhof, dort umsteigen Linie 29 |
Kreuzberger | Pumpwerk in Grödig | Bmst. Kreuzberger Polier: Hr. Arneth | ORTHEGA Anthony | von Firma abgeholt |
Hutterer | Wohnhaus in Seekirchen | Ing. Pfarrkirchner Polier: Hr. Bruckmoser |
GUENOUN Samir | mit ÖBB z Bhf Seekirchen dort v Firma abgeholt |
Thurnberger | Wohnhaus in Mattsee | Bmst. Feldbacher Polier: Hr. Stockinger |
BECUS Thomas | von Firma abgeholt |
Wenzl-Hartl | Umbau in Salzburg | Hr. Huber Hr. Neuhofer |
PLANO Florent | mit Obus |
In der ersten Woche ihres Salzburg-Aufenthaltes waren die franz. Lehrlinge eine Woche im Lehrbauhof/ Bauhütte Salzburg tätig und haben dabei gemeinsam mit unseren Lehrlingen am laufenden Ausbildungsprogramm (geleitet von Hr. Polier Praschl)
mitgearbeitet.
Insgesamt haben sich die franz. Jugendlichen auf den diversen Baustellen gut zurechtgefunden (mit einigen Abstrichen), Insbesonders in Anbetracht der widrigen Witterungsverhältnisse und schwierigeren Arbeitsbedingungen aufgrund des Wintereinbruches. Natürlich gab es auch Kommunikationsprobleme und andere Anpassungsschwierigkeiten, wie z.B. früherer Arbeitsbeginn und längere Arbeitszeiten oder andere Essgewohnheiten. Andererseits hat sich
herausgestellt, dass die jeweiligen Arbeitsweisen gar nicht so
unterschiedlich sind und bekannte Techniken und Materialien beigetragen haben, die in der Tat vorhandenen sprachlichen Barrieren zu überbrücken.
Verständigungsprobleme waren übrigens auch die Ursache von Missstimmigkeiten
zwischen den österreichischen und französischen Lehrlingen in der zweiten
Woche, die aber mit Hilfe eines guten Krisenmanagements durch die
Projektbetreuer beseitigt werden konnten.
Dazu ist aber zu erwähnen, dass ansonsten diese Arbeitspraxis
auf den Baustellen und im Lehrbauhof unfallfrei abgelaufen ist.
Während
ihres Aufenthaltes in Salzburg haben die französischen Berufsschüler
im Lehrlingsheim der BS Wals bzw. in der Jugendherberge Salzburg/ Nonntal
gewohnt. Sie wurden von einem ihrer Lehrer auf der Reise begleitet und hier betreut. Als Freizeitprogramm haben wir mit unseren französischen Gästen einige Ausflügen in Stadt und Land Salzburg durchgeführt und auch die Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer hat zu einem kleinen Empfang eingeladen.
Letztendlich ist festzuhalten, dass die französischen Betreuer mit den gebotenen Möglichkeiten zur praktischen Weiterbildung auf den Baustellen der diversen Firmen bzw. im Lehrbauhof, sowie bezüglich Unterkunft und Verpflegung sehr zufrieden waren und sich für die freundliche Aufnahme in Salzburg bei allen Beteiligten recht herzlich bedankt haben.
Gegenbesuch in Frankreich:
Ein 3-wöchiger Praxisaufenthalt von Salzburger Maurerlehrlingen bei französischen Baufirmen ist im Februar/ März 2002 geplant. Die Strukturen und Möglichkeiten vor Ort sind ähnlich wie hier in Salzburg und eine entsprechende Organisation seitens unseres Projektpartners erscheint gewährleistet. Das Interesse der Lehrlinge, sich auf ein solches „Auslands-Abenteuer“ einzulassen, ist überraschend groß. Dieses EU-Projekt würde wiederum in bewährter Zusammenarbeit Berufsschule Wals / Wirtschaftskammer Salzburg durchgeführt werden, wobei leider bislang die Finanzierung seitens des Leonardo-Büros Österreich noch nicht sichergestellt ist.
Als Bautechniker und Englischlehrer an der Berufsschule Wals ist es mir ein Anliegen, dass sich unsere Lehrlinge in einem zusammenwachsenden Europa über Sprachgrenzen hinaus besser zurechtfinden und Ressentiments abgebaut werden, dass sie durch ein miteinander arbeiten voneinander lernen und ihren Horizont erweitern können.
Durch diesen Aufenthalt hier in Salzburg sind nicht nur unsere französischen Austausch-Lehrlinge um eine Erfahrung reicher geworden.
Wals, 5.12.2001,
Hans Berner