Beanspruchungen der Hölzer Zur Zimmerer-Seite
Die Wahl der richtigen Holzverbindung ist hauptsächlich von der Art der Beanspruchung der Hölzer abhängig. Es ist damit wichtig zu erkennen, welche Kräfte auftreten werden und wie diese dann über die Verbindung weitergeleitet werden können. Auch im Bauzustand, wie etwa beim Aufstellen eines Dachstuhles, sind entsprechende Verbindungen hilfreich.
In der Statik werden die Hölzer als Stäbe bezeichnet.

Arten der Beanspruchung

Beanspruchung in Längsrichtung, Längskräfte

  Druckkräfte Im Stab ist in Faserrichtung eine Druckkraft, die Längsfaser wird gedrückt.
Längsbeanspruchte, schlanke Bauteile neigen zum Knicken
 
Zugkräfte Im Stab ist in Faserrichtung eine Zugkraft, die Längsfaser wird gezogen.
 
Biege-
beanspruchungen
Durch eine Biegebeanspruchung entstehen Biegezug- und Biegedruckkräfte.
Eine Seite des Holzes wird gezogen, die gegenüberliegende Seite wird gedrückt.

Beanspruchung in Querrichtung, Querkräfte

  Querkräfte Im Stab ist in Querrichtung, senkrecht zur Faser eine Druckkraft.
Augenscheinlich wird die Querkraft am Auflager, wenn ein Balken auf einem anderen Bauteil aufliegt.
Neben lotrechten Querkräften können auch waagrechte oder schräge Querkräfte auftreten (Sicherung gegen seitliches Verschieben, . . .).

Beanspruchung auf Abscherung, Schubkräfte

  Schubkräfte Zwei entgegengesetzte Kräfte können Bauteile abscheren.
Nägel oder das Vorholz bei Versätzen werden auf Abscherung beansprucht.
 

Beanspruchung auf Verdehung, Torsionskräfte

  Torsionskräfte Dabei werden Stäbe durch eine exzentrische, außermittige Belastung verdreht, verwunden.
Statisch versucht man diese Verdrehungen zu vermeiden. Verwindungen können aber auch eine Folge von ungleichmäßigem Wuchs oder Schwindverhalten sein.

Häufig treten Beanspruchungen kombiniert auf. So ist bei der Biegebeanspruchung fast immer eine Querkraft und eine Schubkraft zu finden.

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